Bürgerinitiative

Misselwarden


Geflügelfarm sorgt für Wortgefechte

Infos zur geplanten Stallanlage bei Podiumsdiskussion

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von Hermann Stehn

WREMEN. Keime, Gestank, Lärm und viel Verkehr – all dies sehen Bürger aus Misselwarden auf sich zukommen,falls die geplante Hühnerfarm am Ortsrand, die für Wiesenhof produzieren würde, gebaut werden sollte. Am Donnerstag veranstaltete die Bürgerinitiative eine Podiumsdiskussion zum Thema. Dirk Tramsen vom Landvolk hatte bei den zahlreichen Kritikern keinen leichten Stand.

Zu der Veranstaltung waren viele Misselwarder erschienen. Auf dem Podium saßen mit Henry Kowalewski (SPD), Eva Viehoff und Christian Meyer (Grüne) sowie Eckard Niemann (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft AbL) vorwiegend Skeptiker der Massentierhaltung. Eingeladen, aber nicht erschienen, waren führende Kreistagspolitiker auch der anderen Parteien. Friedhelm Wanke von der Bürgerinitiative stellte das Projekt auf Grundlage des vorliegenden Bauantrags des Landwirts vor: Demnach soll 600 Meter vom Dorf entfernt ein Stall für 53 400 Tieregebaut werden. Als Folge für Misselwarden befürchten die Mitglieder der Bürgerinitiative eine erhöhte Keimund Geruchsbelastung, da der Stall in der direkten Windfahne des Dorfes geplant sei. Lärmbelästigung durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen, Verödung der Landschaft, die direkt an das Unesco Weltnaturerbe Wattenmeer angrenzt, Wertverlust der Häuser sowie das Ausbleiben von Feriengästen sieht Wanke als weitere Argumente für die Ablehnung des Vorhabens. Dass hinter dem Projekt der Name „Wesjohann“ steht, einer der größten Geflügelfleischproduzenten Europas, trägt seinen Worten nach, auch
nicht gerade zur Beruhigung der Misselwarder bei.

 

Umdenken auf EU-Ebene erwartet


Eckard Niemann (AbL) erwartet in den nächsten Jahren auf EU-Ebene ein Umdenken „weg von der Massentierhaltung“. Deshalb müsse man verhindern, dass noch eilig unumkehrbare Tatsachen geschaffen werden. Als Vertreter des Landvolks hatte Dirk Tramsen keinen leichten Stand auf der Versammlung. Er befürwortet die Errichtung der Ställe bis zu einer gewissen Größenordnung – wenn sie in der Hand der bäuerlichen Landwirtschaft bleiben. In Bezug auf „Eltern-Tier-Produktionsfarmen“,
die es schon seit über 30 Jahren im Landkreis gebe, verneinte er eine Geruchsbelastung in der Nachbarschaft.

 

veröffentlicht am 28. 08. 2011, Sonntagsjournal


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